Die Selbsthilfe Brandenburg startet eine landesweite Kampagne
In der Cottbuser Selbsthilfekontaktstelle wurde am 21. Juni 2019 eine landesweite Kampagne der Träger der Selbsthilfe im Land Brandenburg gestartet, die Vorurteile abbauen und den Zugang zur Selbsthilfe erleichtern soll. Unter dem Motto „KreisMeister“ wird anhand persönlicher Erfahrungsberichte gezeigt, wie vielfältig Selbsthilfe sein kann. Zum Start erfolgte die Freischaltung der Kampagnen-Webseite durch die Brandenburger Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij gemeinsam mit Angelika Koal, Koordinatorin der Regionalen Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe Cottbus sowie Steffen Bennewitz, der einen der fünf Erfahrungsberichte zur Kampagne beisteuerte.
Zur Kampagne
Selbsthilfe unterliegt vielen Vorurteilen. Meist wird sie mit dem Bild vom „Stuhlkreis“ verbunden. Das entspricht nicht der Realität der vielfältigen Arbeit hunderter Selbsthilfegruppen im gesamten Land Brandenburg. So entstand an der Basis der Wunsch, gemeinsam überkommenen Denkmustern entgegenzuwirken, um Brandenburgern den Zugang zur Selbsthilfe zu erleichtern. Die Landesarbeitsgemeinschaft der Selbsthilfekontaktstellen LAGS Brandenburg e.V. hat dies gemeinsam der LAG-SH, der Suchtselbsthilfe und dem Paritätischen sowie unterstützenden Krankenkassen initiiert. Mit dem Slogan „KreisMeister“ wurde eine Idee entwickelt, die bewusst das Vorurteil des Stuhlkreises aufgreift und in einen positiven, aktivierenden Ansatz überführt. Jeder kann zum „KreisMeister“ werden, wenn er den Kreis seiner eigenen Betroffenheit durchbricht und gemeinsam mit anderen nach Lösungen sucht.
Die Kampagne wird mit authentischen Protagonisten umgesetzt, allesamt selbst Brandenburger, die aufgrund persönlicher Herausforderungen zur Selbsthilfe fanden und sie heute aktiv mitgestalten. Mit ihren Geschichten machen sie anderen Mut, selbst den entscheidenden Schritt zu gehen. Die Geschichten zeigen, wie Selbsthilfe das Leben bereichert oder neu entfacht – egal ob Multiple Sklerose, Tinnitus, Depression, Borreliose oder andere Beeinträchtigungen den Alltag erschweren.
Um die ländliche Fläche aller Brandenburger Selbsthilfeaktiven trotz knappem Budget zu erschließen, wird mit Postkarten als Motivserie, Homepage und sozialen Medien sowie Streuwerbung für die Organisatoren gearbeitet.
Mitmachen: Weitere Geschichten gesucht!
Jetzt wird die Kampagne zur Mitmachaktion: möglichst viele Menschen sollen ihre Geschichten erzählen, wie die Selbsthilfe sie zu einem KreisMeister gemacht hat. Dazu gibt es auf der Kampagnen-Homepage die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Später sollen diese Geschichten nachhaltig dokumentiert werden.
Ziel der Kampagne
Die Geschichten der ersten fünf Protagonisten, die unter dem Motto „KreisMeister“ ihren Zugang zur Selbsthilfe schildern, ermöglichen eine authentische und persönliche Berichterstattung über die bloße Nachricht eines Kampagnenstarts hinaus. Vorurteile nehmen, den Schritt zur Selbsthilfe zu erleichtern, das können die meist ehrenamtlich tätigen Träger der Selbsthilfe nur bei entsprechender Multiplikation durch die Medien. Deshalb ist diese Information mit der Bitte versehen, ihr Aufmerksamkeit in der Berichterstattung zu widmen.
Zur LAGS Brandenburg e.V.
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Selbsthilfekontaktstellen LAGS Brandenburg e.V. ist die Dachorganisation von derzeit 22 Selbsthilfekontaktstellen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermitteln in Selbsthilfegruppen und unterstützen diese in ihrer Tätigkeit. Weiterhin bieten die Selbsthilfekontaktstellen Foren und Weiterbildungen an und informieren auf Messen und Selbsthilfetagen über die Möglichkeiten der Selbsthilfe. Die Kontaktstellen sind in ihrem Einzugsbereich gut vernetzt und arbeiten eng mit anderen professionellen Dienstleistern zusammen.
Dank gilt allen Partnern, die diese Aktion ermöglichen:
AOK Nordost, KNAPPSCHAFT, IKK Brandenburg und Berlin,
VdeK und BKK Mitte.